Sichere Dir JETZT 15% Rabatt auf alle Events bei momentum!

Einfach bei der Buchung den Code

eingeben.

Gültig bis 24.12.2024

Wo ist der Elch?

Im Besprechungsraum geht es heiß her: Es wird vorgetragen, diskutiert und gestritten; über Probleme, die Ursachen und was man dagegen tun könnte.

In der Mitte des großen Konferenztisches liegt derweil ein riesiger toter Elch. Die Teilnehmer müssen sich strecken, um ihr Gegenüber überhaupt zu sehen. Außerdem stinkt der Elchkadaver erbärmlich! Aber niemand scheint ihn zu bemerken. Alle tun so, als sei dort kein Elch.

Bis der Neue in der Runde seinen Nachbarn danach fragt. Dieser antwortet: “Wie gut, dass Sie das ansprechen – ich dachte, ich sei der Einzige, der ihn sieht.”

Diese kleine Geschichte stammt aus meiner Lernzeit als Unternehmensberater. Und die Frage “Wo ist der Elch?” ist für mich auch heute noch bei jedem Coaching eine der wichtigsten.

Es ist uralt, niemand weiß genau, wie alt. Es ist sehr groß, niemand weiß genau, wie groß. Und auch, was es wiegt, ist unklar. Aber wir wissen, was es ist: Ein Pilz, genauer ein Pilz, den ich schon seit meiner Kindheit sehr gerne esse: Der dunkle Hallimasch Armillaria ostoyae.

Im Staate Oregon (USA) existiert ein riesiges Myzel dieses Pilzes. Das, was wir essen, ist nur ein kleiner Teil davon, der Frucktkörper. Der ganze Pilz wird von Forschern auf eine Fläche von rund neun Quadratkilometern, sein Alter auf bis 8500 Jahre und sein Gewicht auf bis zu 400000 kg geschätzt.

Als Pilzsachverständige fasziniert mich dieser Pilz – er leuchtet beispielsweise im Dunkeln. Als Psychologin erkenne ich Mechanismen wieder, die auch uns Menschen weiterhelfen können:

1. Der Hallimasch ist gut verwurzelt – bleibt jedoch flexibel, da er immer wieder neue Wurzeln, sogenannte Rhizomorphe, austreibt, um sich neue Lebensräume zu erschließen. Also eine sichere Basis, aus der er sich immer wieder herauswagt.

2. Dabei breitet er sich nicht nur in eine Richtung aus, sondern probiert immer wieder aus, in welche Richtung „es sich am besten wächst“. Also immer wieder neue Dinge ausprobieren, die Welt entdecken.

3. Wie jeder Pilz bildet er Unmengen von Fruchtkörpern aus, die in Verbindung miteinander stehen. Der einzelne Fruchtkörper ist nicht allein und für die nächste Generation ziehen alle an einem Strang. Also feststellen, dass man nicht alleine aus und es auch andere Lebewesen mit ähnlichen Themen gibt.

Ich könnte endlos so weitermachen, aber das sind schon drei tolle Standbeine für Resilienz: Das wertschätzen, was man hat, offen für Neues bleiben und in der Gemeinschaft mit anderen Menschen leben.

Nach oben scrollen